Unterschied Paartherapie Paarberatung

Wer soll sich da schon auskennen?

Immer wieder hören wir von unseren KlientInnen, die Paartherapie in unserer Praxis in Linz habe Ihnen bisher tatsächlich sehr geholfen. Solche Aussagen freuen uns natürlich zuerst, wir versuchen aber dann aufzuklären, dass wir keine Therapeuten seien, sondern Paarberatung ausüben würden.

Die beratungswilligen Paare reagieren darauf fast immer gleich: „Achso ja, das ist uns egal. Hauptsache es hilft!“

Paartherapie, Beziehungscoaching, Eheberatung, Paarberatung, Beziehungscoaching, ja sogar als Lovecoaches wurden wir schon bezeichnet, werden von den Hilfesuchenden beinahe immer synonym verwendet.

Wie aber kann Paarberatung und Paartherapie tatsächlich klar voneinander abgegrenzt werden?

Das ist ganz und gar nicht einfach. Immer wenn es gilt etwas vom anderen zu unterscheiden empfiehlt es sich, die Themen vorab zu definieren. Wir möchten hier aber keine langweiligen Definitionen von Therapie und Beratung wiedergeben, die finden Sie wenn Sie möchten ohnehin selber im Worlwideweb.

Soviel kann aber auch ohne Begriffsbestimmungen festgestellt weden:

Ein wichtige Grenze trennt tatsächlich die (psycho)therapeutische Arbeit von der beraterischen. Nämlich die Unterscheidung zwischen gesund und krank. Wir BeraterInnen sind für Krankenbehandlungen nicht ausgebildet und daher dürfen wir solche auch nicht durchführen!

Therapie ist vor allem bei krankheitswertiger Symptomatik geeignet, um psychisches und physisches Leiden zu lindern.

Soweit so gut – soweit so klar. Nun stellt sich aber das Problem, dass einerseits jemand eine Krankheit als solche erkennen bzw. diagnostizieren können muss, um sich davon distanzieren zu können, und andererseits sind die Grenzen im Bereich der Diagnosen psychischer Störungen oft schwammig und interpretationsabhängig.

Gute Paarberaterinnen und Paarberater brauchen jedenfalls so viel Wissen über Krankheitsbilder, damit sie in einem Erstgespräch oder Auftragsklärungsgespräch einigermaßen abschätzen können, ob eine Verstimmtheit, eine Krise oder eine krankheitswertige Störung vorliegt.

Wo liegen die Gemeinsamkeiten von Paartherapie und Paarberatung?

Sowohl bei einer Paarberatung als auch bei Paartherapie handelt es sich um eine professionelle Helferbeziehung. Beide Richtungen sollten ein Menschenbild vertreten, das eine Theorie der gesunden wie der kranken Persönlichkeit beeinhaltet, genauso wie eine philosophische Ansicht über Gesellschaft und Kultur. Eine Praxis von Behandeln und Beraten und ethische Grundlagen brauchen ebenso beide – PsychotherpeutIn und PaarberaterIn.

Als Profession haben sowohl Psychotherapie und Beratung eine berufliche Organisation, die Ausbildungskriterien und Standesregeln sowie deren Kontrolle garantieren.

Beide Berufsgruppen sind als professionelle HelferInnen zu einer besonderen Reflexion von Machtverhältnissen zwischen Menschen verpflichtet. Dazu gehört auch, regelmäßig die eigene Arbeitsweise zu überdenken und sich der Freiwilligkeit und der möglichst hohen Selbstverantwortung des Klienten/Patienten bewusst zu sein, diese zu fördern und zu unterstützen.

Gemeinsamkeiten finden sich ebenfalls in Techniken und Methoden, die sich jedoch im Intensitätsgrad und im Tiefgang unterscheiden können.

Basis von jeder Paarberatung und Paartherapie ist eine von gegenseitigem Vertrauen und Akzeptanz geprägte Arbeitsbeziehung, wobei der/die PaarberaterIn / PaartherapeutIn SpezialistIn für Prozess und Beziehung ist.

Beide Fachrichtungen beschäftigen sich mit dem Erleben der KlientInnen. Eine bedingungsfreie, wertschätzende, empathische und kongruente Haltung ist hier Grundvoraussetzung für das Gelingen.

Ein wesentlicher Faktor, der im professionellen Selbstverständnis immens wichtig ist, spielt dabei eine überaus wichtige Rolle und trennt die Spreu vom Weizen:

Das subjektive Gefühl der Kompetenz bzw. der Überforderung! Dies sollte in einer guten Ausbildung mit umfassender Selbsterfahrung entwickelt werden und in Supervision und Weiterbildung gestärkt und reflektiert werden.

 

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10 Punkte   Eltern In Der Krise - 10 Punkte Programm für Eltern in der Krise

Liebe ge (stresste, -nervte, -plagte,-peinigte) und dennoch liebende Eltern!

Was ursprünglich als Krisenprogramm für den Beginn der Corona Pandemie gedacht war, erweist sich nun als ebenso nützlich, wenn es zu Hause mal „eng“ wird. Der Alltag mit Kindern ist nicht nur in Zeiten von Covid 19 herausfordernd – er ist es immer.

Das 10 Punkte Programm ist eine „Kurzanleitung“ für gestresste Eltern, die sich vielleicht in manchen Momenten und Phasen nicht immer in ihrer Mitte befinden. Finanzielle Sorgen, Probleme in der Beziehung zur Partnerin / zum Partner, ein fordernder Job, einE krankeR FamilienangehörigeR, ein Hausbau oder- kauf und vieles mehr können Erwachsene in kritische Situationen bringen, wo der Blick auf die Kinder beeinträchtigt ist oder ab und an auch verloren geht – was übrigens völlig normal ist in solchen Zeiten.
Kinder reagieren darauf unterschiedlich, aber sie reagieren IMMER. Manchmal ziehen sich die Kleinen zurück, manchmal werden sie „lästig“, manchmal kränkeln sie ohne körperliche Ursache (zum Beispiel plötzlich auftretende Bauchschmerzen).

Warum ist das so?

Kinder brauchen Erwachsene, um zu überleben. Sie wissen instinktiv, dass sie ohne Menschen, die sie betreuen, nicht existieren können. Daher suchen sie diese Sicherheit, wenn sie das Gefühl der Unsicherheit verspüren. Und das haben sie, wenn Eltern zu sehr mit anderen Dingen belastet sind. So versuchen Sie nun auf unterschiedliche Arten „auszutesten“, ob die Eltern eh noch „da“ sind und für sie sorgen können – übrigens egal wie alt sie sind – damit meine ich, auch Pubertierende ticken so. Manche Kinder wollen den Eltern dann helfen und übernehmen eine Erwachsenenrolle, die sie aber jedenfalls überfordert.

Lest Euch dieses Programm durch. Vielleicht ist etwas Brauchbares dabei …

Das 10 Punkte Programm für Eltern in der Krise

  1. Verschiebt Eure Partnerschaft auf die Zeit nach der Krise.
    Dafür ist jetzt keine Zeit und Energie vorhanden – verliert aber nie die Liebe zueinander!
  2. Ihr seid die Chefs
    – seid gute Chefs, aber gebt die Regeln vor und haltet sie penibel ein.
  3. Behaltet immer die Führung!
    Das gibt Kindern Sicherheit und schützt sie vor Ängsten. Kinder sind abhängig von Erwachsenen, sie brauchen starke Mütter und Väter. Stark heißt nicht diktatorisch sein!
  4. Erklärt Euren Kindern KURZ und KNAPP die Situation, auch wenn ihr meint, sie verstehen es nicht.
    Vielleicht benutzt ihr Bilder dazu.
  5. Sagt Euren Kindern, dass IHR dafür sorgt, gut durch diese Zeit zu kommen.
    Das gibt Kindern Sicherheit und beruhigt sie.
  6. Sorgt gut für Euch selbst und seht zu, dass ihr in Eurer Kraft bleibt.
    Nehmt euch EINE Auszeit pro Tag für Euch selbst und wenn es nur eine kurze Zeit ist! Lest ein Kapitel eines Buches, nehmt ein Bad, schaut euch eine Serie an …
    Wenn ihr zu zweit seid, unterstützt euch gegenseitig (geht jeweils alleine spazieren, fährt jeweils alleine mit dem Auto eine Runde…).
  7. Macht Euch einen Tagesplan mit fixen Punkten und täglich veränderbaren Punkten.
    Regeln geben Kindern Sicherheit! Bei den variablen Punkten lasst eure Kinder deren Ideen einbringen.
  8. Seid gnädig mit Euch – auch die besten Chefs machen Fehler!
    Nehmt schlechte Tage gelassen und erfreut Euch an den guten!
  9. Humor ist der Regenschirm der Weisen !
    Habt Spaß miteinander!
  10. Vergesst nie: jede Krise hat ein Ende

Jede Krise lässt Euch wachsen und völlig neue Eigenschaften entwickeln.

Jeder Mensch hat die Fähigkeit Krisen zu bewältigen.

Auch als PDF zum Ausdrucken!

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Toxische Beziehungen - Toxische Beziehungen

Ein sehr spannender Podcast zum Thema toxische Beziehungen aus dem aktuellen Profil (12. Februar 2020) mit Angelika Hager und Philip Dulle:

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